Seit der Markteinführung des Lupo hat sich Volkswagen erfolgreich im sogenannten Kleinstwagensegment etabliert. Inzwischen geht dort das dritte Auto an den Start und zwar der Volkswagen up!, der 2007 als Studie für die IAA das Licht der Welt erblickte und den VW Fox ablöst. Damals noch mit Heckmotor angetreten, musste dieser aus Kostengründen einem Frontantrieb weichen. Wie viel Studie steckt also noch im Verkaufsmodell?
Kaum Veränderungen an den Maßen
Am Aussehen hat sich nicht viel geändert, der fertige Wagen ist im Vergleich zur Studie ein wenig kantiger, 2007 war der up! an einigen Stellen sehr kugelig gestaltet. Nicht gehalten werden konnten die ursprünglichen Maße des als Stadtauto beworbenen VWs. 3,45 Meter war die Studie lang, in der Serie sind es nun 3,54 Meter, womit er satte 28 Zentimeter kleiner als sein Vorgänger VW Fox ist. Parkplätze innerstädtisch zu finden wird damit also wieder einfacher.
Im Innenraum finden maximal vier Personen Platz, fünf sind nicht zugelassen. Durch verbesserte Planung sollen auch hinten größere Menschen gut sitzen können, dies ist aber nach unserem Eindruck nicht gegeben. Der Kofferraum bietet mit 251 Litern ausreichenden Platz für die Einkäufe, wer die Rücksitze umklappt kann bis zu 951 Litern verstauen.
Der Motor bietet keine Überraschungen
Zum Start des Volkswagen up! wird es zwei Motorisierungen geben, jeweils mit einem Liter Hubraum. Zur Wahl stehen 44kw (60 PS) und 55kw (75 PS). Die offiziellen Angaben für den kombinierten Verbrauch auf 100 Kilometer liegen bei 4,5 bzw. 4,7 Liter. Da das bevorzugte Einsatzgebiet eines solchen Wagens aber die Stadt ist, können sich potenzielle Käufer wohl eher auf einen Verbrauch zwischen sechs und sieben Litern einstellen. Die Praxistests werden zeigen, inwiefern innerstädtisch spritsparend mit dem neuen Kleinstwagen gefahren werden kann. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 160 respektive 171 km/h angegeben, ein Mittschwimmen auf den meisten Autobahnen ist also möglich, ein Sprinter ist der Kleine aber nicht. Im nächsten Jahr soll ab April das fünftürige Modell folgen und ein Volkswagen up! mit Gasanlage, 2013 dann der komplett elektronisch betriebene up!, welcher eine Reichweite von ca. 130 Kilometern haben soll.
Kein günstiger Wagen
Dass Volkswagen schon länger keine Wagen für kleines Geld sind, sollte sich rumgesprochen haben. So fängt der Volkswagen up! zwar bei moderaten 9850 Euro an
, allerdings bietet er in dieser Form kaum Ausstattung. Wenigstens ESP ist serienmäßig, auch in der kleinsten Ausstattungsvariante. Das Interieur wirkt insgesamt wertiger als im Vorgänger Fox, wer es innen richtig schick haben möchte, muss aber draufzahlen. Ein gut ausgestatteter up! kostet knapp über 12.000 Euro, bietet dann aber auch elektronische Zentralverriegelung, Klimaanlage und ein speziell auf den up! entwickeltes Navi-System. Bei den Fragen zur Versicherung müssen sich Käufer ausnahmsweise keine Gedanken machen, hier hat VW eine kostengünstige Variante parat. Für 9,90 Euro im Monat gibt es eine Vollkaskoversicherung mit 300 Euro SB und Teilkasko mit 150 Euro SB. Die monatliche Summe soll auch im Schadensfall gleich bleiben. Der Haken an der Sache: Das Angebot gilt nur für Käufer bis zum 01. Dezember 2011.
Fazit
Der Volkswagen up! zeigt typische VW-Eigenschaften, allerdings sowohl was die Verarbeitung als auch den Preis angeht. Zudem kann es im Konfigurator durch die Ausstattungspakete etwas unübersichtlich sein, was die günstigste Lösung ist. Gleichzeitig sind bei den Schwesterfirmen Seat und Skoda mit dem Mii und dem Citigo auch Kleinstwagen am Start, weswegen sich ein genauer Preisvergleich lohnt.
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