Es muss nicht immer ein Neuwagen sein. Sowohl für erfahrene Autofahrer als auch für Fahranfänger stellt ein Gebrauchtwagen eine preiswerte Alternative zum Neuwagen dar. Viele Autos werden aufgrund eines Trends abgegeben, andere eignen sich nicht mehr für regelmäßige weite Strecken, leisten aber im Stadtverkehr gute Dienste. Allerdings besitzen gebrauchte Autos die einen oder anderen Macken. Aber welche Reparaturen und Mängelbeseitigung der Händler übernehmen muss und was sie gegebenenfalls selbst zahlen müssen, regelt die Gewährleistung bei Gebrauchtwagen.
Der Unterschied zwischen Gewährleistung und Garantie
Kaufen Sie einen Gebrauchtwagen haben Sie eine gesetzliche Gewährleistung, auch Mängelhaftung genannt, die den Autohändler im Rahmen des Kaufvertrages verpflichtet, alle Sach- und Rechtsmängel zum Zeitpunkt des Verkaufs zu beheben. Dies beinhaltet ebenso versteckte Mängel, die Sie erst zu einem späteren Zeitpunkt entdecken. Die Gewährleistungsdauer beträgt in der Regel 24 Monate, außer, wenn sie in den AGB oder im Kaufvertrag zwischen Ihnen und dem Verkäufer auf zwölf Monate schriftlich verkürzt wurde. Im Gegensatz zu der verpflichtenden Gewährleistung bei Gebrauchtwagen, beruht die Garantie auf freiwilliger Basis seitens des Verkäufers. Während eine Gewährleistung bei Gebrauchtwagen nur Mängel abdeckt, die zum Zeitpunkt des Kaufes bestanden haben, werden bei der Garantie bestimmte Mängel behoben, die im Laufe eines festgelegten Zeitrahmens nach dem Kauf auftreten.
Welche Leistungen deckt eine Gewährleistung ab?
Der Verkäufer ist verpflichtet, jegliche Schäden zu beheben, sofern sie beim Autokauf bereits bestanden haben, z. B.: – Beulen oder Kratzer – Kaputte Scheinwerfer – Fehler in der Elektronik – Defekte an Motor oder Getriebe
Nehmen Sie die Gewährleistung bei Gebrauchtwagen in Anspruch, haben Sie das Recht auf:
- Nacherfüllung: Austausch oder Reparatur des beschädigten Teils.
- Schadenersatz: Etwa, wenn durch den Mangel zusätzliche Kosten entstehen.
- Nachträgliche Preisminderung: Eine Reduzierung des Kaufpreises, wenn der Mangel nicht behoben wird.
- Rücktrittsrecht: Wenn der Schaden nicht repariert werden kann oder der Verkäufer keine Nacherfüllung leistet.
Hinweis: Für Mängel, die durch normalen Verschleiß entstehen (z. B. abgefahrene Reifen, Bremsen), besteht kein Anspruch auf Gewährleistung.
Die Macken von gebrauchten Autos
Irgendwann treten bei jedem gebrauchten Auto Mängel auf. Lässt sich die Behebung durch die Gewährleistung bei Gebrauchtwagen nicht Anspruch nehmen, müssen Sie die Kosten tragen. Dabei sparen Sie viel Geld, wenn Sie Auto-Ersatzteile selber kaufen, bei Schrotthöndlern oder Autoteile Marktplätzen. Beheben Sie den Schaden selbst, sparen Sie ebenso die Werkstattkosten.
Geld sparen bei Reparaturen:
- Auto-Ersatzteile online kaufen: Auf einem Autoteile-Marktplatz, finden Sie kostengünstige Alternativen zu teuren Originalteilen, oder auch bei Schrotthändlern.
- Selbst reparieren: Wenn Sie handwerklich geschickt sind, können Sie viele Reparaturen, wie den Austausch von Bremsbelägen oder Batterien, selbst durchführen und Werkstattkosten sparen.
- Freie Werkstatt statt Vertragswerkstatt: Oft bieten freie Werkstätten Reparaturen günstiger an, ohne dabei an Qualität einzubüßen.
Tipps für den Gebrauchtwagenkauf
Um böse Überraschungen zu vermeiden, sollten Sie vor dem Kauf folgende Punkte beachten:
- Probefahrt machen: Achten Sie auf Geräusche, die auf Mängel hinweisen könnten.
- Fahrzeughistorie prüfen: Lassen Sie sich alle Dokumente wie den TÜV-Bericht, Serviceheft und Reparaturhistorie zeigen.
- Expertenrat einholen: Nehmen Sie bei Unsicherheiten einen Gutachter oder einen erfahrenen Bekannten mit.
- Kaufvertrag genau prüfen: Achten Sie auf Ausschlüsse und Klauseln, die Ihre Rechte als Käufer einschränken könnten.
Fazit:
Ein Gebrauchtwagen kann eine sinnvolle und kostengünstige Alternative zum Neuwagen sein. Mit einer sorgfältigen Vorbereitung und einem klaren Verständnis Ihrer Rechte können Sie finanzielle Risiken minimieren und lange Freude an Ihrem Fahrzeug haben.